Josef Goeppel (MdB) zu Gast bei der Eröffnung der neuen Niederlassung in Heilsbronn
Prognose: Netz der Kleinen löst die Großen ab Josef Göppel (CSU) bei SenerTec GmbH in Heilsbronn: Ära zentraler Großkraftwerke läuft aus HEILSBRONN (ubr) – Von einem Epochenweehsel auf dem Energiemarkt sprach der CSU·Bundeslagsabgeordnete Josef Göppel (Herrieden) bei einem Besuch der neuen Niederlassung in Heilsbronn der auf die Kraft-Wärme-Kopplung spezialisierten SenerTec Center Mainburg GmbH.
Der Umweltpolitiker hält es für möglich, dass schon in kurzer Zeit über Computertechnik vemetzte, dezentrale Erzeuger regenerativer Energien ihren Strom an der Börse Leipzig anbieten werden und die Ära zentraler Großkraftwerke zu Ende gehen wird. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung sei im Bereich der alternativen Energien ein Zukunftspfad, erklärte Josef Göppel. Was jetzt noch fehle sei der virtuelle Zusammenschluss der Kleinkraftwerke,die aus Wind und Sonne, Biogas oder eben über Blockheizkraftwerke (BHKW) Energie erzeugen. Diesen Zusammenschluss, der es den Erzeugern möglich mache, ihren Strom dann an der Strombörse anzubieten, wenn die Nachfrage da sei, mache die Computertechnik jetzt möglich. “Da ist jetzt auf technischer Grundlage ein Epochenwechsel möglich, der eine Antwort auf die zu Ende gehende Ära der zentralen Großkraftwerke ist”,meinte der CSU-Umweltpolitiker. Als“von gestern” bezeichnete Josef Göppel die Diskussion um die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke. Denn nicht einmal im Ansatz seien die Fragen der sicheren Endlagerung strahlenden Atommülls gelöst. Bis 2020 den Anteil des Stromes aus der Kraft-Wärme-Kopplung auf 25 Prozent zu steigern und zusätzlich die anfallende Wärme zu nutzen, das sei das erklärte Ziel der Bundesregierung. Josef Göppel sprach in diesem Zusammenhang von einer “eklatant falschen Entscheidung” der Berliner Koalition, die Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm,zum Beispiel für Solarthermie,Wärmepumpen und Mini-BHKW, zu stoppen. Das sei schon allein deshalb falsch, weil nachweislich jeder Euro Zuschuss eine Investition von acht Euro auslöse. Allein über die anfallende Umsatzsteuer nehme der Staat also mehr Geld ein, als er an Zuschüssen gebe. “Das Geld aus dem Marktanreizprogramm muss wieder freigegeben werden”, forderte der CSU-Abgeordnete und betonte, dass er mit dieser Forderung in der Union beileibe kein Einzelkämpfer mehr sei. “Es kann nicht sein, dass wir mit umweltfreundlichen Umwelttechnologien hintan stehen müssen, weil es um die Milliarden Euro für Griechenland geht. Ich bin für eine Besteuerung von Finanztransaktionen. Man spürt auch, wie es in dieser Frage in Berlin gärt”, sagte Göppel. Die Sener’Iec GmbH ist ein Tochterunternehmen der Bachner Unternehmensgruppe in Mainburg. Das Unternehmen hat sich auf die Kraft-WärmeKopplung spezialisiert und beschäftigt an den Standorten Heilsbronn und Mainburg 14 Mitarbeiter.
—Fränkische Landeszeitung (Text und Bild: Brühschwein), 10.Mai 2010